Kalanchoe richtig pflegen, schneiden und vermehren
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Wie die Kalanchoe richtig gepflanzt?
Ein heller oder sonniger Platz ist dem Flammenden Käthchen zu gewähren. Den Sommer verbringt die Pflanze aus dem südlichen Afrika gern im Freien. Eine sonnige regengeschützte Lage auf Balkon, Terrasse oder Garten wird anstandslos angenommen. Sobald die Temperaturen im Spätsommer in Richtung des einstelligen Bereiches fallen, gehören die Pflanzen wieder ins Haus. Unter 10°C sollte das Thermometer niemals fallen, besser sind Zimmertemperaturen von 18 bis 20°C. Stehen sie zu warm, insbesondere im Winter, treiben sie schwächliche Triebe. Ihre Attraktivität und Anmut schwinden dahin.
Die Kultur als Zimmerpflanze setzt Töpfe oder Gefäße voraus. Zur Kultur empfehlen sich sehr durchlässige Substrate. Kakteenerde oder sandige Blumenerde mit Blähton sichern den Wasserabzug und verhindern schädliche Staunässe. Wie alle Sukkulenten, vergehen auch Flammende Käthchen bei stehender Nässe. Tonscherben am Grund sorgen dafür, dass die Abzuglöcher nicht verstopfen und überschüssiges Wasser abgeleitet wird.
Jährliches Umtopfen wirkt sich positiv auf das Pflanzenwachstum aus, ist aber mindestens alle zwei bis drei Jahre notwendig. Wenn die Pflanzen zu groß geworden sind, wird ihnen im Zuge des Substratwechsels ein größerer Topf gegeben.
Wie pflegt man die Kalanchoe richtig?
Für Sukkulenten gilt immer der Grundsatz: Mit Bedacht und maßvoll gießen. Bedingt durch ihre Herkunft haben die Pflanzen nur geringe Wasseransprüche. Sie können eine Überversorgung kaum verarbeiten, zumal ihre fleischigen Blätter der Wasserspeicherung dienen. So überstehen sie in der Natur Trockenphasen problemlos.
Es wird nur nach Bedarf gewässert, beispielsweise wenn die Bodenoberfläche austrocknet oder man mit dem Finger kaum noch Feuchtigkeit fühlt. Starke Schwankungen zwischen Trocken- und Feuchtigkeit sind zu vermeiden, denn sie lösen Pilzinfektionen im Wurzelbereich aus. Wenn man Untersetzer verwendet, darf sich in ihnen kein Wasser sammeln. Im Winter sind die Wassergaben nochmals aufgrund des geringen Lichtangebotes zu reduzieren.
Während der Wachstumsphase von Frühjahr bis Herbst erhalten Kalanchoe-Pflanzen alle zwei bis drei Wochen einen Kakteendünger. Dieser wird am besten mit dem Gießwasser verabreicht.
Alle Kalanchoe sind klassische Kurztagpflanzen. Das bedeutet für den Blütenansatz, dass sie für etwa 6 Wochen ein zeitlich eingeschränktes Lichtangebot benötigen. In der Zeit ab November erhalten die Pflanzen nur 8 bis 9 Stunden Licht bei 15 bis 18°C. Einfacherweise wird ein Karton über die Zimmerpflanzen gestülpt. Ohne diese Abdeckung bleiben die Pflanzen grün und die Blüte fällt spärlich oder ganz aus. Man kennt dieses Verhalten von Weihnachtssternen (Euphorbia pulcherrima), die durch längere Tageslängen ihre Rotfärbung verlieren und vergrünen.
Abgeblühte Pflanzenteile werden regelmäßig ausgeputzt und zurückgeschnitten. Nach der Blüte sind die Triebe im Frühjahr stark zu kürzen. Krankheiten und Schädlinge muss man kaum fürchten. Lediglich nasse Füße verursachen Pilzinfektionen und Wurzelfäulnis.
Wie vermehrt man Kalanchoe?
Am einfachsten gelingt die Vermehrung vegetativ durch Stecklinge. Die grünen Triebspitzen zeigen mindestens drei Blattpaare, wovon das untere Blattpaar am Stiel entfernt wird. Unterhalb der letzten Blattachsel wird ein schräger Anschnitt gesetzt und der Steckling in sandige Vermehrungserde (z.B. mit zusätzlich Sand gestreckte Kakteenerde) gesteckt. Bei knapp über 20°C werden die Stecklinge bewurzelt. Feuchte Erde ist der Bewurzelung zuträglich, nur nass darf sie nicht sein. Mit einsetzendem Triebwachstum zeigen die Stecklinge neue Wurzeln an.
Welche Verwendung hat die Kalanchoe?
Das Flammende Käthchen, aber auch die anderen im Handel erhältlichen Kalanchoe-Geschwister sind dankbare Topf- und Zimmerpflanzen. Sie blühen häufig im Winter und bringen Farbe ins winterliche Grau. Als blühendes Weihnachtsgeschenk sind sie willkommen und erfreuen auch ungeübte Blumenfreunde.
Welche Kalanchoe Arten gibt es?
Es gibt verschiedene Arten der Kalanchoe und Geschwister des Flammenden Käthchen, die optisch voneinander teils stark abweichen. Manche Arten besitzen einen dekorativen Blattschmuck in Form von Blattzeichnungen oder besonderen Formen auf.
- Kalanchoe daigremontiana (Brutblatt) – Sukkulente, die Brutknospen am Blattrand bildet
- Kalanchoe thyrsiflora (Wüstenkohl, Wüstenrose) – Mehrjährige Sukkulente mit silbrigen Blättern
- Kalanchoe tomentosa – Sukkulente mit weißfilzigen Blättern, die im Englischen Panda-Pflanze genannt wird
Ist die Kalanchoe giftig?
Kalanchoe gehören zu den Dickblattgewächsen (Crassulaceae) und sind im Grunde ungiftig. Jedoch lässt sich nicht ausschließen, dass empfindliche Menschen bei Verzehr oder intensiven Kontakt Reizungen zeigen.
Weitere Informationen
Aus dem fernen Madagaskar stammt eine beliebte Zimmerpflanze, die Flammendes Käthchen oder Madagaskarglöckchen als Namen trägt. Man kennt und schätzt ihre bunten Blüten, die im Winter bis zum zeitigen Frühjahr Farbe in die Wintertristesse bringen. Das Flammende Käthchen (botanisch Kalanchoe blossfeldiana) ist die häufigste kultivierte Art der Kalanchoe.
Die Gattung umfasst ca. 150 Arten, die in Afrika, Saudi-Arabien, Asien, Australien und dem tropischen Amerika vorkommen. Sie besiedeln überwiegend Halbwüsten oder Trockengebiete. Familiär handelt es sich um Dickblattgewächse (Crassulaceae). Sie wachsen einjährig, zweijährig oder ausdauernd als Sträucher, Kletterpflanzen oder kleinere Bäume. Typisch sind für Kalanchoe der fleischige Sukkulentenspross. Die Blätter sind meist gegenständig, seltener wechselständig oder quirlig angeordnet.
Ihren deutschen Namen verdankt das Flammende Käthchen ihren scharlachroten Blüten. Sie wurde erst vor 90 Jahren eingeführt und fand unmittelbar Anklang bei Zimmergärtnern und Züchtern. Es entstanden mit der Zeit zahlreiche Hybriden, die in Gelb, Orange, Rosa, Rot, Violett oder Weiß als einfache oder gefüllte Formen blühen. Sie sind beliebte Weihnachtspräsente. Zu dieser Zeit stehen sie in voller Blüte. Gerade in den lichtarmen Monaten verwöhnen die intensiven Farben das Auge des Zimmergärtners.
Die Kalanchoe wird nicht größer als 30 cm und wächst sehr buschig. Manche Züchtungen sind kleiner oder lassen sich als Mini bezeichnen. Leider halten sie die Kompaktheit nicht lange durch und werden mit der Zeit wieder größer. Die Kalanchoe bildet ovale bis längliche Blätter mit einem gezähnten Rand und einer glänzend dunkelgrünen Farbe. Markant ist ein schmaler rötlicher Blattrand. Das Flammende Käthchen und all ihre Geschwister sind aufgrund ihrer Herkunft Kurztagpflanzen. Damit gehören sie zu den Winterblühern, wobei das Flammende Käthchen heute ganzjährig in Blüte angeboten wird. Die ca. 1,5 cm großen Blüten sind zu mehreren in Schirmrispen vereint.
Die Kalanchoe ist überaus pflegeleicht und bringt leuchtende Farbe ins Haus. Dank ihrer geringen Ansprüche ist sie eine gute Empfehlung für Anfänger und Neu-Gärtner.