Harlekinweide richtig pflanzen, pflegen, düngen und schneiden
Inhaltsverzeichnis:
- Harlekiweide pflanzen
- Harlekinweide pflegen
- Harlekinweide düngen
- Harlekinweide vermehren
- Weitere Informationen
Wie wird die Harlekinweide richtig gepflanzt?
Weiden sind im Allgemeinen pflegeleichte und wüchsige Laubgehölze. Das verhält sich nicht anders bei der Harlekinweide. Sie lässt sich im Garten auf vielfältige Weise verwenden. Als geschnittener Solitär, z.B. als Formgehölz, kann die Weide die Leitstellung in größeren Blumen- und Staudenbeeten übernehmen. Sie wirkt ebenso zierend im Einzelstand auf der Wiese. In Strauchgruppen kommt die Laubfärbung vor dunkellaubigen Sträuchern besonders gut zur Geltung. Gute Nachbarn sind z.B. Zieräpfel, der dunkellaubiger Holunder (Sambucus nigra 'Black Lace') oder der Teufelsstrauch (Physocarpus opulifolius 'Diabolo'). Das helle und bunte Laub der Harlekinweide bildet im Vordergrund einen herrlichen Kontrast, der förmlich vor den dunklen Blättern seiner Nachbarn leuchtet.
Besonders beliebt sind Harlekinweiden als Dauerbepflanzung für größere Kübel an Hauseingängen, auf Terrassen oder Balkonen. Besonders Dekorativ wirkt das Gehölz als Hochstämmchen mit einer kugelförmigen Krone.
Standorte an denen sich die Harlekinweide besonders wohl fühlt
Wenn der Boden nicht zu trocken ist, wachsen Weiden unkompliziert. Ein frischer bis feuchter und nicht zu fester Boden reichen im Garten aus. Nur auf Staunässe reagiert die Harlekinweide empfindlich. Für die Kübelkultur eignet sich hochwertige Kübelpflanzenerde oder ein Gemisch aus Kompost, Gartenerde und Sand zu gleichen Teilen. An sonnigen Plätzen bildet sich die bunte Laubfärbung am besten aus. Nur auf trockenen Böden sollte man eher einen absonnigen oder halbschattigen Standort wählen, weil es ansonsten zu Blattverbrennungen kommen kann. Braune verbrannte Blattränder wirken am hellen Laub sehr unansehnlich.
Gepflanzt wird im Frühjahr oder Herbst, wobei getopfte Harlekinweiden jederzeit an frostfreien Tagen gesetzt werden können. Folgen nach der Pflanzung heiße Tage, darf am Gießen nicht gespart werden. Zum Umpflanzen ist der Herbst zu Beginn des Blattfalls die beste Jahreszeit. Bis zum Frühjahr wurzelt die Weide ein und etabliert sich am neuen Standort. Sogar ältere Exemplare lassen sich noch gut verpflanzen.
Wie wird die Harlekinweide richtig gepflegt?
In Gärten zeigt sich die Harlekinweide äußerst pflegeleicht. Gießen im Sommer und eine Mulchschicht aus Kompost im Frühjahr versorgen die Pflanze mit Wasser und Nährstoffen.
Mehr Aufmerksamkeit ist bei der Kübelkultur aufzubringen. In Gefäßen sind Harlekinweiden auf regelmäßiges Gießen und Düngen angewiesen. Wassermangel zeigt die Pflanze durch Einrollen der Blätter. Bei längerer Trockenheit werden die Blätter braun und fallen ab. Gedüngt wird zum Austrieb mit einem Voll- oder Gehölzdünger. Zwei weitere Düngungen bis August unterstützen das weitere Wachstum. Danach sind Nährstoffe eher schädlich, weil das Holz und Pflanzengewebe bis zum Winter ausreifen muss.
Wann und wie wird die Harlekinweide geschnitten?
Als besonders schnittverträgliches Gehölz zeichnet sich die Harlekinweide aus. Sie eignet sich hervorragend für Formschnitte als Kugel oder sonstige Gebilde. Lässt man sie ihren natürlichen Wuchs gewähren, wächst die Weidensorte strauchförmig. Rückschnitte werden ab dem dritten Standjahr jährlich am Winterende vor dem Austrieb vorgenommen.
Ein Nachschneiden der Harlekinweide ist nach dem 24. Juni, dem Johannitag, möglich. Ein langes Triebwachstum während der Hauptwachstumsphase lässt sich einkürzen und ein zweiter Jahrestrieb anregen. Ein- bis zweimaliges Stutzen langer Weidentriebe im Sommer sorgt für blickdichte Kronen.
Beliebt ist die Harlekinweide als Hochstämmchen. Mit kugeliger Krone sorgt sie für Aufsehen im Gartenbeet oder im Kübel auf Balkon und Terrasse. Damit ihre schöne Kronenform erhalten bleibt, werden die Seitentriebe auf ca. 3 bis 5 cm lange Stummel radikal zurückgeschnitten. Die Zierweide sieht nach dem Schnitt bemitleidenswert aus, aber sie erholt sich mit frischem Neutrieb zügig. Im Normalfall entsteht auf diese Weise die typische Kugelform der Krone. Entfernt werden zudem alle Seitentriebe am Stamm. Lässt man sie wachsen, hat man nach einiger Zeit statt einem Hochstamm den ursprünglichen Strauchwuchs. Wird die Krone zu dicht und schwer für den Stamm, werden gleichmäßig Äste komplett am Stamm herausgeschnitten und keine Stummel stehengelassen.
Bei einer strauchförmigen Harlekinweide werden Totholz, kreuzende und konkurrierende Äste herausgeschnitten. Der Rückschnitt erfolgt direkt am Stamm. Blickdicht wird die Weide durch das Einkürzen aller Triebe auf ein Drittel ihrer Länge.
Mit Formschnitten, z.B. als Kegel oder Pilz, wartet man das dritte Standjahr und die gewünschte Größe ab. Die Neutriebe werden in mehreren Etappen über das Frühjahr verteilt, in Form geschnitten. Schablonen können bei der Schnittführung helfen. Zur besseren Verzweigung werden weitere kleine Schnittmaßnahmen mit der Heckenschere über den Sommer durchgeführt.
Ältere Sträucher vergreisen rasch, insbesondere ungeschnittene Pflanzen. Bereits nach 10 bis 20 Jahren verliert die Harlekinweide ihre Vitalität. Entgegenwirken lässt sich mit einem starken Verjüngungsschnitt. Sträucher werden so tief wie ein Schmetterlingsflieder bis auf 20 cm radikal zurückgeschnitten. Aus der Basis erfolgt im Frühling ein starker, deutlich vitalerer Neutrieb.
Wie wird die Harlekinweide bei Krankheit und Schädlingsbefall gepflegt?
Braune Blattspitzen sehen an dem Laubgehölz problematisch aus, sind aber eine Folge von Verbrennungen und Trockenheit an zu sonnigen Plätzen. Ein feuchter kalter Frühling kann zu einem Pilzbefall (z.B. Rost oder Weidenschorf) im Mai oder Juni führen. Rindenflecken, schnelles Welken der Blätter und schorfige Triebspitzen sind erste Anzeichen der Krankheit. Später folgt ein Triebsterben am Strauch. Zur Bekämpfung hilft nur ein radikaler Rückschnitt bis ins alte Holz. Entsorgt wird das Schnittgut in der Biotonne. Kurze Zeit später erfolgt der neue Austrieb. Prophylaktisch wird die Harlekinweide mit einem Pilzbekämpfungsmittel eingesprüht, um die Ausbreitung verbliebener Pilzsporen zu reduzieren.
Wie überwintert die Harlekinweide am besten?
Im Garten ist ein Winterschutz der Harlekinweide nicht notwendig. Sie ist frosthart und übersteht auch tiefe Temperaturen. Winterschutz ist nur für Dauerpflanzungen im Kübel sinnvoll, insofern strenge Fröste eintreten und der Wurzelballen durchfriert. Es schadet nicht, den Topf mit Luftpolsterfolie einzupacken.
Wie wird die Harlekinweide richtig gedüngt?
Düngebedarf haben Harlekinweiden nur im Kübel. Zwei bis drei jährliche Düngungen mit einem Voll- oder Gehölzdünger sichern die Pflanzenernährung. Die erste erfolgt zu Beginn des Austriebs. Spätestens im August stellt man das Düngen ein. Im Garten reicht das Auftragen von fruchtbarem Kompost im Frühjahr um die Baumscheibe.
Wie wird die Harlekinweide richtig vermehrt?
Die einfachste Art zur Vermehrung der buntlaubigen Zierweide ist das Bewurzeln von Stecklingen. Im Sommer werden etwa 12 bis 15 cm lange Triebspitzen geschnitten und entweder im lichtundurchlässigen Wassergefäß (z.B. einer Keramikvase) oder im Vermehrungstopf mit Aussaaterde bewurzelt. Einsetzendes Triebwachstum zeigt den Vermehrungserfolg an und die Stecklinge können zu Jungpflanzen herangezogen werden.
Besonderheiten bei der Harlekinweide?
Die Harlekinweide 'Hakuro Nishiki' ist eine panaschierte Sorte der Weidenart Salix integra, gezüchtet in Ostasien und vor ca. 40 Jahren nach Europa importiert. Seitdem ist es ein beliebter Zierbaum oder Strauch, der weder giftig ist noch andere Nebenwirkungen besitzt.
Weitere Informationen
Es ist nicht immer leicht, einen geeigneten Strauch oder Baum für den Hausgarten zu finden. Zu klein oder groß darf er nicht sein, Eindruck soll er machen und natürlich wenig Pflegeaufwand verursachen. Ein Gehölz, was genau diese Eigenschaften besitzt, ist die Harlekinweide (Salix integra 'Hakuro Nishiki'). Wie der Name es verrät, handelt es sich um eine Weidensorte, die in Ostasien gezüchtet und Ende der 70er Jahre nach Europa gebracht wurde. Seither begeistert das Laubgehölz in vielen Gärten als Hochstamm oder Strauch mit einer einzigartigen Blattfärbung. Sie ist es auch, die den Zierwert ausmacht. Die Blätter sind weißgrün mit rosaroten Triebspitzen gefärbt. Dieser spektakulären Färbung verdankt die Harlekinweide auch die Bezeichnung Flamingobaum, und das zurecht. Als Strauch wächst das sommergrüne Gehölz bis zu 3 Metern in die Höhe und Breite. Kleiner bleibt die Harlekinweide, wenn sie als Hochstamm auf eine andere Weidenart gepfropft wurde. Als Formgehölz schätzt man die Blattschmuckpflanze im Garten als Solitär in Beeten oder Staudenpflanzungen, sowie als dauerhafte Kübelbepflanzung für Ein- und Aufgänge, Terrassen oder auch auf dem Balkon.
Die Harlekinweide hat das Zeug zum Tausendsassa im Garten. Die überschaubare Größe, die Pflegeleichtigkeit und der große Zierwert bieten viele Verwendungsmöglichkeiten für das buntlaubige Gehölz.