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Zitronenbaum richtig pflanzen, pflegen, düngen und vermehren

Inhaltsverzeichnis:

 

Wie wird der Zitronenbaum richtig gepflanzt? 

Durch ihre tropische Herkunft werden Zitronenbäume hierzulande als Kübelpflanzen für Balkon und Terrasse gehalten. Eine Topfkultur erspart den frostempfindlichen Gehölzen ein alljährliches Ein- und Ausgraben im Garten. Wer dennoch seinen Zitrusbaum im Garten stehen sehen will, kann das gesamte Gefäß samt Pflanze im Boden versenken. Auf diese Weise wird die Kübelpflanze im Herbst recht einfach aus der Erde geholt und ins Winterquartier umgezogen. 

 

Wie wird der Zitronenbaum richtig gepflegt? 

Die Pflege der Zitronenbäume gestaltet sich als unkompliziert. Wichtigste Voraussetzung ist ein optimaler Standort. Für Zitronenbäume bieten sich helle Lagen, abseits der prallen Mittagssonne an. An dunklen Standorten dürfen die tropischen Zitrusgewächse nicht stehen, denn ansonsten setzt kaum eine Blüten- und Fruchtbildung ein.

Generell wird auf ein gleichmäßig feuchtes Substrat geachtet, ohne den Boden zu übernässen. Fühlt sich die Bodenoberfläche trocken an, gießt man den Zitronenbaum behutsam. Auf den Härtegrad muss beim Gießwasser nicht geachtet werden, denn Zitronenbäume benötigen viel Calcium und somit kann bedenkenlos hartes Wasser zum Gießen verwendet werden. 

 

Wann und wie wird der Zitronenbaum geschnitten?

Zitrusgewächsen sind allgemein für einen sparrigen Wuchs bekannt. Ihre Krone ist selten malerisch, sodass der Zitronenbaum durch Schnittmaßnahmen geformt wird. Kleinere Rückschnitte sind ganzjährig möglich, denn Zitronen vertragen Schnittmaßnahmen sehr gut. Lediglich größere Rückschnitte werden auf Ende des Winters im Februar gelegt. Diese können im Zuge des Umtopfens und des Auswinterns vorgenommen werden. Für einen guten Kronenaufbau wird ein starker Mitteltrieb zum Haupttrieb umgewandelt. Durch das Anbinden an einen Stab kann er begradigt und als Stammverlängerung dienen. Bis auf eine Handvoll weitere Mitteltriebe werden alle weiteren am Ansatz weggeschnitten. Die Seitentriebe werden etwa auf die gleiche Länge eingekürzt, wodurch eine einigermaßen gleichmäßige Krone entsteht. Im Gegensatz zu alten brüchigen Zweigen lässt sich biegsames junges Holz durch Herunterbinden mit Schnüren oder durch das Umwickeln mit Draht in Form bringen. Auf diese Weise lässt sich die Wuchsrichtung ändern und eine schöne Baumkrone erzeugen. Die Schnittmaßnahmen werden mit einer scharfen und sauberen Gartenschere vorgenommen. Bei allen Schnittmaßnahmen gilt zu beachten, dass Triebe teils Dornen haben und man sich ohne schützende Handschuhe verletzen kann. 

 

Wie wird der Zitronenbaum bei Krankheit und Schädlingsbefall gepflegt? 

Zitrusbäume sind in ihrer Entwicklung recht robust, können jedoch in der Wohnungskultur von Schädlingen heimgesucht werden. Insbesondere gestaute oder sehr trockene Luft, dunkle Standorte oder Überdüngungen fördern die Gefahr von Krankheiten und Schädlingen. Rote Spinne oder ein Läusebefall durch Schmier- oder Schildläuse sind unter ungünstigen Standortbedingungen möglich. Ebenso treten Pilzkrankheiten, wie Rußtau oder Wurzelfäule bei falscher Haltung auf. Sie entstehen entweder durch Übernässung der Erde oder dauerhaft feuchtem Laub auf. Um dem Vorzubeugen wird den Zitruspflanzen ein optimaler Standort mit ausreichend Luftwechsel geboten. Reichen prophylaktische Maßnahmen nicht aus, wird auf ein biologisches Pflanzenschutzmittel zurückgegriffen.

 

Wann wird der Zitronenbaum umgetopft?

Wie andere Kübelpflanzen auch, werden Zitronenbäume regelmäßig umgetopft. Das betrifft insbesondere die jüngeren und wuchskräftigen Exemplare, die alle zwei, ältere alle vier Jahre umzutopfen sind. Die optimale Zeit ist im Frühling und reicht bis in den Frühsommer.

Für die Kübelkultur des Zitrusbaums wird zunächst ein passendes Pflanzgefäß gewählt. Es sollte nur etwas größer als der alte Topfballen sein. Große Terrakotta- oder Tongefäße wirken edel und verleihen der Pflanze ein ansprechendes Flair. Ihr Nachteil ist das hohe Gewicht beim Um- und Rückzug zwischen Wohnraum bzw. Winterquartier und dem Freiland. Alternativ lassen sich größere Kunststoffgefäße verwenden, die am Boden Löcher für den ungehinderten Wasserabzug besitzen. Als Bodenschicht verwendet man Tonscherben oder Tongranulat. Sie garantieren der Kübelpflanze die notwendige Drainage. Als Erdsubstrat empfiehlt sich hochwertige Zitrus- oder Kübelpflanzenerde, die bestenfalls mit Ton- oder Mineralanteilen angereichert ist. Diese Bestandteile sorgen für eine gute Substratbeständigkeit.

 

Wie überwintert der Zitronenbaum am besten?

Zitronenbäume haben ihre Heimat in den asiatischen Tropen und sind in unseren Breiten bis auf einzelne Ausnahmen nicht frosthart. Die Überwinterung ist eines der wichtigsten Pflegethemen bei der Zitruskultur. Meldet der Wetterbericht im Herbst erste Bodenfröste, sollte zügig gehandelt und der Zitronenbaum für die Überwinterung vorbereitet werden. Im Winter beansprucht die immergrüne Pflanze einen hellen kühlen Platz, der nur mäßig warm sein darf. Am besten eine Orangerie, einen Wintergarten oder wenigstens ein helles Treppenhaus sind geeignete Winterstandorte. Zitronenbäume vertragen problemlos wenige Grad über null, Hauptsache es friert nicht. Der optimale Temperaturbereich reicht von 3 bis 13 Grad. Vor dem Einwintern sind die Blätter auf Schädlinge und Krankheiten zu kontrollieren und notfalls eine Behandlung einzuleiten. Lange und außer der Form gewachsene Triebe werden vor dem Winter eingekürzt. Ebenso lassen sich dichte Kronen auslichten, um eine gute Durchlüftung im Winter zu gewährleisten. Im Winter wird das Düngen vollständig eingestellt und Wasser wird nur in kleineren Dosen verabreicht, insofern der Boden trocken ist. Mit dem Finger lässt sich intuitiv die Substratfeuchte erfühlen. Schießende Triebe kürzt man im Winter ein, um ein Vergeilen des Gehölzes zu unterbinden. Nach den letzten Nachtfrösten werden Zitrusgewächse an eine zunächst geschützte Stelle im Freien ausgewintert. Sobald sie sich akklimatisiert haben, können sie an ihren finalen Sommerstandort verbracht werden.

 

Wie wird der Zitronenbaum richtig gedüngt?

Im Frühling lohnt es, die obere Bodenschicht durch frisches nährstoffreiches Substrat auszutauschen. Zur Düngung kann alternativ in den Sommermonaten wöchentlich ein Kübelpflanzen- oder Spezialdünger für Zitrusgewächse verwendet werden. Zitrusdünger enthalten reichlich Stickstoff, aber sind vergleichsweise phosphatarm. Spätestens ab dem Spätsommer sind Nährstoffgaben zu reduzieren und später einzustellen, damit sich das Pflanzengewebe bis zum Herbst aushärten und stabilisieren kann.

 

Wie wird der Zitronenbaum richtig vermehrt? 

Zitrusgewächse lassen sich durch Samen oder Stecklinge vermehren. Fast jedes Kind hat es schon probiert, Zitronenkerne in die Erde zu stecken. Bei mindestens 16 Grad dauert es einige Zeit, bis sich kleine Sämlinge zeigen. Um die Keimung zu gewährleisten, wird auf ausreichende Substratfeuchtigkeit geachtet. Gebräuchlicher und wirklich sortenrein ist die Stecklingsvermehrung. Im Sommer werden halbverholzte Kopfstecklinge von Zitronenbäumen geschnitten und unter gestauter Luft in Anzuchterde bewurzelt. 

 

Besonderheiten beim Zitronenbaum? 

Zitronenbäume sind weder für Katze noch Hund giftig. Verletzungspotential bieten nur die teilweise ausgeprägten Dornen an den Trieben, wenn Pflegearbeiten ungeschützt durchgeführt werden.

 

Weitere Informationen

Kaum eine andere Pflanze vermag es, mediterranes Flair und Exotik zu versprühen, wie der Zitrus- oder Zitronenbaum (Citrus x limon). Seine Herkunft ist das fernöstliche Asien, wo er bereits seit Jahrhunderten in Kultur ist. Es wird vermutet, dass der Zitronenbaum aus zwei Arten der knapp 30 dokumentierten Zitrusarten (Citrus) entstanden ist. Bei uns ist der Zitronenbaum als tropische Kübelpflanze beliebt und wird überwiegend als Balkon- und Kübelpflanze gehalten. Attraktiv ist seine immergrüne Gestalt und besonders seine typisch gelben Früchte, die jeher in der Naturheilkunde und unserem Speiseplan einen hohen Stellenwert genießen.

Zitronenbäumen eignen sich für Einsteiger und gärtnerisch Ungeübte, da ihre Kultur unkompliziert ist. Was beim Anbau von Zitrusbäumen zu beachten ist, wird in Kürze hier beschrieben.