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Olivenbaum richtig schneiden, überwintern und pflegen

Inhaltsverzeichnis

 

Wie pflanzt man einen Olivenbaum?

Olivenbäume sind in unseren Breiten nicht ausreichend frosthart. Es ist eine reine Glückssache und nur selten von Erfolg gekrönt, sie im Freien über den Winter zu bringen. An geschützten Standorten können sie bis zu minus 5 Grad überstehen. Daher kultiviert man Olivenbäume als Kübelpflanze. Sie sind pflegeleicht und verleihen Terrassen ein mediterranes Flair. Sie wünschen einen vollsonnigen Platz, möglichst windgeschützt und warm.

 

Welche Erde braucht ein Olivenbaum?

Der Boden muss eine außerordentlich gute Wasserdurchlässigkeit besitzen. Feucht-humose, wasserspeichernde Erde kann zu einem Befall von Welkepilzen führen. Im Topf besteht fast immer die Gefahr einer Übernässung. Wasserabzug ist nur durch die Löcher am Grund möglich. Man ist daher gut beraten, auf hochwertige Kübelpflanzenerde zurückzugreifen. Zusätzlich kann sie mit grobem Sand, feinem Kies oder Blähton angereichert werden. Diese groben Mineralbestandteile erhöhen den Anteil der luftführenden Grobporen im Boden.  

 

Wie topft man einen Olivenbaum richtig um?

Zersetzungsprozesse machen um hochwertige Topfsubstrate keinen Bogen. Ihre Struktur lässt mit der Zeit nach und das Porenverhältnis verändert sich, was sich ungünstig auf die Olivenkultur auswirkt. Alle zwei bis drei Jahre werden Olivenbäumchen daher umgetopft. Das Umpflanzen wird im Frühling vorgenommen. Die frische Erde bringt neue Nährstoffe mit, die beim Umpflanzen im Herbst nur unnötig das Wachstum anregen würden. Unförmige Kronen erhalten zunächst einen Formschnitt, dann wird das Laubgehölz aus dem Topf gehoben und die alte Erde grob abgeschüttelt. Die äußeren Wurzeln sollten freiliegen. Je nach Größe des Topfballens der Olivenbäumchen wird entweder der gleiche Topf oder ein etwas größerer Topf verwendet. Zur Kultur empfiehlt sich ein Keramikgefäß. Es wirkt optisch anmutiger und Keramik hat im Vergleich zu Kunststoff die Eigenschaft, atmen zu können. Insofern die Keramik nicht lasiert ist, erfolgt die Verdunstung auch über die Topfwände. Am Boden des Topfes werden einige Tonscherben eines zerbrochenen Tontopfes ausgelegt. Diese Schicht sichert die Drainage und den ungehinderten Wasserabzug. Die Olive wird nicht tiefer eingesetzt, wie sie vorher stand. Die Hohlräume werden mit dem frischen Substrat aufgefüllt und fest angedrückt. Nach Abschluss der Pflanzarbeiten muss nur noch mäßig angegossen werden und die aufbereitete Olive für zwei bis drei Wochen an einen halbschattigen oder absonnigen Platz gestellt werden. An dieser Stelle regeneriert sich die Pflanze besser und kann nach dieser Zeit an ihren vollsonnigen Lieblingsplatz umziehen. Mehr zum Thema Olivenbaum umtopfen.

 

Wie pflegt man einen Olivenbaum richtig?

Olivenbäume sind bescheidene Gehölze. Wie bei jeder Kübelpflanze gibt man ihnen bei Hitze und Trockenheit Wasser. Im Vergleich zu anderen Kübelpflanzen jedoch nur mäßig und keinesfalls zu viel. Nährstoffe bekommt die Pflanze bis zum Sommer monatlich mit einem Volldünger. Im Frühjahr benötigt der langsam wachsende Olivenbaum einen Wachstumsschub mittels Stickstoffdünger. Hierzu kommen entweder Spezialdünger für mediterrane und Kübelpflanzen oder ganz klassisch Hornspäne zum Einsatz. Hornspäne sind ausgezeichnete Langzeitdünger, denn sie versorgen über Monate zuverlässig Olivenbäume mit Stickstoffverbindungen auf organischer und natürlicher Basis. Das reicht natürlich nicht, denn es sind noch weitere Nährelemente, wie Phosphor, Kalium und Spurennährelemente notwendig. Optimal wird die Olive mit Spezialdünger für Kübelpflanzen versorgt. Zitrusdünger liefert beispielsweise alle Elemente in perfekter Zusammensetzung. Mit Spezialdüngern verhindert man eine einseitige Ernährung des Bäumchens. Stickstoffbetonte Düngungen können bis zum Sommerbeginn erfolgen. Danach sind kaliumbetonte Düngungen möglich, denn sie festigen das Holz und machen die Pflanze widerstandfähiger.

Für kleine Olivenbäumchen mit einem ausgebildeten Stamm empfiehlt sich eine Stütze. Stärkere Winde können zu einem Stammbruch führen, wenn die Krone für den Stamm zu schwer wird.

 

Wie wird ein Olivenbaum geschnitten?

Olivenbäume wachsen im Vergleich zu anderen Kübelpflanzen langsamer. Dem schwachen Wuchs ist es zu verdanken, dass selten Not für Schnittmaßnahmen besteht. Sinnvoll sind sie unter Umständen trotzdem. Vor dem Einwintern kürzt man lange Triebe ein, die den gleichmäßigen Wuchs stören. In Notfällen lassen sich auch radikalere Rückschnitte durchführen, die bei älteren Olivenbäumen nicht mehr möglich sind. Ihnen kürzt man nur jüngere Zweige ein. Man schneidet soweit zurück, dass sich die Schnittstelle am Übergang zwischen altem und jungem Holz befindet. Günstig sind Knospen unterhalb der Schnittstelle, aus denen der Olivenbaum im Folgejahr austreiben kann. Beim Herausschneiden wird gleichzeitig eine Schädlingskontrolle vorgenommen. Immergrüne Gewächse sind für Blattsauger (beispielsweise Läuse oder Milben) interessant und werden ungesehen ins Winterquartier eingeschleppt. Befallene Pflanzen behandelt man vor dem Umzug und schneidet möglicherweise kranke Pflanzenteile vorsorglich weg.

Zum Winterausgang ergibt sich möglicherweise ein weiterer Schnitt. Stand die Olive im Winterquartier zu warm und dunkel, sind mit großer Sicherheit weiche Triebe lang gewachsen. Man schneidet die vergeilten Sprosse vor dem Auswintern in Form.

Beliebt sind vor allem Oliven-Hochstämmchen. Ihre Form behalten sie nur, wenn sie regelmäßig geschnitten werden. Man schneidet sie am besten im Frühjahr beim Auswintern. Mittels einer großen Pappschablone, auf der die Kronenform nachgezeichnet und ausgeschnitten ist, wird durch Anhalten die Krone beschnitten. Dank dieses Hilfsmittels ergibt sich eine schöne gleichmäßige Kronenform.

Wie überwintert man einen Olivenbaum?

Wenige Minusgrade können Ölbäume vertragen. Doch für mitteleuropäische Winter sind die mediterranen Gehölze im Freiland ungeeignet. Als immergrüne Pflanzen fordern Oliven einen hellen kühlen Standort zum Überwintern. Temperaturen um 10 Grad sind optimal. Sobald sich die ersten Nachtfröste ankündigen, wird das Winterquartier vorbereitet. Die ersten leichten Fröste können die Pflanzen noch mit Vlies oder Jutesäcken im Freien überstehen. Spätestens danach erfolgt der Umzug ins frostfreie Quartier.

Vor dem Einwintern können Olivenbäume im Kübel in Form geschnitten werden. Einzelne Zweige, die eine gleichmäßige Kronenform stören, werden eingekürzt. Die Rückschnitte können bis zum alten Holz erfolgen. Gleichzeitig ist nach dem Gesundheitszustand zu schauen. Sind Oliventriebe von Krankheiten und Schädlingen befallen, werden diese entweder weggeschnitten oder behandelt.

Zum Überwintern eignen sich Wintergärten, ungeheizte Gewächshäuser oder notfalls Treppenhäuser. Eine dunkle Überwinterung funktioniert notfalls auch, jedoch werfen die Oliven dann ihre Blätter ab. Temperaturen zwischen 5 bis 10° C sind ideal. Zu warm darf es nicht werden. Unverzüglich setzt neues Triebwachstum ein und begünstigt Schaderreger. Über die Winterzeit ist darauf zu achten, dass Olivenbäume nur mäßig gegossen werden. Jegliche Form von Staunässe setzt den exotischen Kübelpflanzen zu. Am besten prüft man vor dem Gießen mit dem Finger, ob das Substrat noch feucht ist. Düngungen und Nährstoffgaben sind in der Ruhezeit nicht notwendig.

Mit steigenden Temperaturen können Olivenbäume bereits ab Ende März ins Freie. Mehr zum Thema Olivenbaum überwintern.

 

Wie kann man einen Olivenbaum vermehren?

Die Samen der Olivenbäume können im Frühjahr zwischen 13 und 15° C ausgesät werden. Die Keimung dauert unter Umständen etwas länger. Unkomplizierter funktioniert die Vermehrung der Oliven durch halbverholzte Kopfstecklinge im Frühsommer.

 

Welche Verwendung ein Olivenbaum?

Von Olivenbäumen werden Früchte, Blätter, Rinde und das Öl verwendet. Das Öl wird sehr vielseitig in der Küche verwendet. Es wird zum Kochen oder Braten verwendet. Ferner wird es in der Naturmedizin bei Hautproblemen oder trockenem Haar empfohlen. Kommerziell ist Olivenöl in zahlreichen Kosmetikprodukten enthalten. Olivenfrüchte sind Beilage in Salaten, Vorspeisen, Pizza oder Pasta, Brotaufstrichen, mediterranen Tomaten- oder Gemüsegerichten.

 

Wie erntet man einen Olivenbaum?

Bildet der eigene Olivenbaum Früchte aus, sollte man bis in den Herbst mit der Ernte warten. Im grünen Stadium sind sie noch unreif und meistens etwas hart. Um sie dennoch zu verwenden, werden die unreifen Früchte in Salzlauge eingelegt. Richtig reif werden Oliven häufig erst im Winterquartier, wenn sie ihre schwarze Farbe annehmen und weich werden. Spätestens dann sollten die Oliven abgenommen werden.

 

Olivenbaum Extratipp

Der Umzug vom sonnengeschützten Winterquartier ins vollsonnige Freiland kann zu Sonnenbrand auf den Blättern führen. Eine Eingewöhnung an den neuen Standort ist ratsam. Die ersten 10 bis 14 Tage sollten die Olivenbäume zunächst im hellen oder schattierten Licht verbringen. Danach können sie an den vollsonnigen Standort umgestellt werden.

 

Weitere Informationen

Oliven gelten bei uns als Delikatessen, sind gleichermaßen bekannt und beliebt. Sie stammen von der Art Olea europaea, dem Ölbaum bzw. Olive ab. Sie ist die einzig kultivierte Art, denn sie besitzt aufgrund ihrer Früchte und ihres Ölgehaltes einen hohen Kulturwert. Die Olive ist eine Art der Gattung Olea, der ca. 20 weitere Arten aus den Tropen und gemäßigt warmen Regionen Afrikas und Eurasiens angehören. In der Gartenkultur ist überwiegend nur der bekannte Ölbaum verbreitet. In Südeuropa kann das immergrüne Laubgehölz im Freiland angebaut werden, wo es wild auf trockenen felsigen Standorten vorkommt. Hierzulande wird die Olive als Kübelpflanze für Balkon, Hauseingänge oder der Terrasse gezogen.

Olivenbäume sind immergrüne Gehölze, die einen baum- oder strauchförmigen Wuchs bilden. Sie wachsen sehr langsam, werden im Laufe der Zeit sehr knorrig und können theoretisch mehrere Jahrhunderte alt werden. Sie bilden längliche ledrige Blätter in gegenständiger Anordnung. An sonnigen Standorten und warmen Jahren bilden sich im späten Frühjahr in achsel- oder endständigen Blütenrispen mit cremeweißen Blüten. Sie duften intensiv und locken Insekten an. Nach erfolgreicher Befruchtung entstehen aus ihnen eiförmige oder kugelige Früchte, die essbar und als Oliven bekannt sind. In Mitteleuropa besteht durchaus die Chance auf eine eigene Olivenernte. Jedoch reicht die Sonne selten aus, dass sie vollständig ausreifen und das volle Aroma aus Südeuropa annehmen. Frühestens im Winter können sie ihre Vollreife und ihre schwarze Farbe erreichen. Auch in ihrer Heimat werden sie häufig unreif im grünen Stadium geerntet. Zum Nachreifen behandelt man die Früchte mit Laugen. Vollständig ausgereift werden die Früchte schwarz, weich und ölig. Im Geschmack sind sie deutlich intensiver als grüne Oliven.

In der Geschichte ist der Ölbaum bereits lange bekannt. In biblischen Zeiten war der Olivenzweig als Friedensymbol bekannt. Die Nutzung zur Ölgewinnung reicht noch weiter bis in die Prähistorie zurück. Bis heute sind Oliven wertvolle und unverzichtbare Nutzpflanzen. Die mediterrane Küche ist von der Frucht geprägt. Verschiedene Sorten unterscheiden sich sehr von Ertrag, Fruchtfarbe, Geschmack und Ölgehalt. Das Öl wird von wenig geschmackvollen Sorten gewonnen, da sie den geringsten Säuregehalt besitzen und nach dem Pressen den besten Geschmack ergeben. Auch die Herkunft wirkt sich den Geschmack aus. So schmecken spanische Olivenöle her blumig, italienische pfeffrig, französische süß und griechische leicht grasig. Allesamt sind sie reich an einfach-ungesättigten Fettsäuren. Für Menschen mit übersäuerten Mägen gilt Olivenöl als besser bekömmlich.

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