Aprikosenbaum schneiden - Diese 3 Dinge sollten Sie beachten
Inhaltsverzeichnis
- Wann ist der richtige Zeitpunkt, um die Aprikose zu schneiden?
- Pflanzschnitte werden spät wie beim Apfel im Frühling und Erziehungsschnitte früher ab dem Spätwinter vorgenommen.
- Wie sollte der Aprikosenbaum geschnitten werden? Welche Teile sollten geschnitten werden?
- Besonders wichtig sind Erziehungsschnitte in den ersten Jahren, bei denen die Seitenleittriebe um die Hälfte gekürzt werden.
- Was muss beim Schnitt der verschiedenen Sorten von Aprikosen beachtet werden? Gibt es hier Unterschiede beim Schnitt?
- Beim Schnitt wird nicht nach Sorten, sondern nach Pflanzenalter, -zustand und Anbauform unterschieden.
- Weitere Informationen
Schritt 1: Den richtigen Zeitpunkt zum Schneiden der Aprikose ermitteln
Bei Aprikosen gibt unterschiedliche Schnittmaßnahmen, die sich als Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt, Erhaltungsschnitt und Verjüngungsschnitt untergliedern lassen. Den Pflanzschnitt erhalten Aprikosen-Buschbäume spät im Frühjahr, wenn sie zuvor wurzelnackt gepflanzt wurden. Deutlich zeitiger erhalten etablierte Bäume ab dem zweiten Standjahr zum Ende des Winters an frostfreien Tagen den Erziehungsschnitt. Erhaltungsschnitte an ausgewachsenen Aprikosen finden entweder im Sommer nach der Ernte oder im Winter kurz vor dem Austrieb statt. Bei nachlassendem Triebwachstum älterer Aprikosenbäume werden Verjüngungsschnitte empfohlen, die unmittelbar nach der Ernte im Sommer durchgeführt werden. Schnittmaßnahmen im Herbst sind nicht zu empfehlen, denn Fröste können im nachfolgenden Winter über die Wunden das Holz schädigen.
Schritt 2: Wie wird die Aprikose richtig geschnitten?
Beim Pflanzschnitt werden Buschbäume mit Stammverlängerung auf vier bis fünf gleichmäßig verteilte Seitenleitäste gekürzt. Sie sind ausreichend, um genügend Fruchtholz zu bilden. Wichtig ist der Erziehungsschnitt. Ohne diese Schnittmaßnahmen verkahlen die Bäume binnen weniger Jahre. Im zweiten Standjahr werden alle Seitenleittriebe um die Hälfte auf ein, nach außen gerichtetes Auge eingekürzt. Gleichzeitig werden starke Konkurrenztriebe oder in die Sprosskrone wachsende Triebe ausgebrochen. Im dritten Standjahr werden zwei Handvoll, nach außen gerichtete Seitenleittriebe um die Hälfte oder zwei Drittel des Vorjahreswuchses eingekürzt. Starke Triebe im Sprossinneren sind auf 10 cm zu kürzen. Nach fünf Jahren hat man durch den Erziehungsschnitt ein optimales Kronengerüst aufgebaut.
In den Folgejahren führt man Erhaltungsschnitte durch, die sich im Wesentlichen auf das Entfernen von Konkurrenztrieben, sowie die Entfernung eines Teils des abgetragenen Fruchtholzes beschränken. Für ältere und vergreisende Bäume empfehlen sich Verjüngungsschnitte. Bei diesem Schnitt werden stärkere Gerüstäste stark eingekürzt und altes Fruchtholz entfernt. Größere Schnittwunden müssen unbedingt nachbehandelt und mit Wundverschlussmittel versiegelt werden.
Schritt 3: Verschiedene Sorten von Aprikosenbäumen schneiden
Beim Schnitt von Aprikosenbäumen gibt es keine besonderen Unterschiede zwischen einzelnen Sorten. Zwar sind Aprikosen auf schwachwüchsigen Unterlagen weniger stark zu schneiden, aber ausschlaggebend für das Maß der notwendigen Schnittmaßnahmen sind viel mehr das Alter, der Zustand und die Anbauform (freiwachsend als Bäumchen oder am Spalier der Hauswand) der Aprikose.
Weitere Informationen
Aprikosen gelten beim Obst als Delikatesse. Sie gehören der botanischen Gattung Prunus an, zu der auch Kirschen, Pflaumen und Pfirsiche gehören. Sie sind bereits seit römischer Zeit in Kultur. Aprikosen werden frisch als Frucht, verarbeitet als Konfitüre, Likör oder eingeweckt, bzw. das Öl der Kerne verwendet. Man kennt das Obstgehölz weitläufig auch als Marille.
Lange Zeit galten die wärmeverwöhnten Aprikosen hierzulande als schwierige Kultur. Häufig wurden die Obstgehölze durch Fröste geschädigt und Ernten waren kaum möglich. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten durch neue Züchtungen und mildere Winter sehr verändert. Heute ist ein Anbau von Aprikosen im Garten, insbesondere als sonnenzugewandtes Spaliergehölz gut möglich. Nur Spätfröste können die frühe Blüte und damit die Ernte im Jahr schädigen. Zur Kultur gehören regelmäßige Schnittmaßnahmen, wie man sie auch von anderen Obstgehölzen kennt.