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Palmfarn (Cycas Revoluta) richtig pflegen und überwintern

Inhaltsverzeichnis

 

Wir wird ein Palmfarn gepflanzt?

Die „Lebenden Fossilien“ wachsen in der Regel recht langsam und sind mittlerweile an ihren Naturstandorten zum Teil bedroht. Die meisten Palmfarne lieben volles Licht, benötigen jedoch einen Sonnenschutz bei zu starker Einstrahlung. Man pflanzt die farnähnlichen Pflanzen in größere Töpfe und Kübel. Während des Sommers erhalten sie am geschützten Standort frische Luft. Mit sinkenden Temperaturen im Spätsommer oder Herbst steht der Umzug ins Haus an.

Als Substrat empfiehlt sich möglichst durchlässige Erde. Auch wenn Kübelpflanzenerde bereits Tonminerale beigefügt sind, kann es vorkommen, dass die Durchlässigkeit nicht ausreicht. Für trockenheitsverträgliche Palmfarne wird zusätzlich Tongranulat oder Lavasplitt eingemischt. Für Arten aus regenreichen Wäldern bietet sich Kübelpflanzenerde oder durchlässige Grünpflanzenerde an. Ein guter Wasserabzug ist essentiell. Ohne diesen entsteht Staunässe, wodurch der teils unterirdische Spross nachhaltig geschädigt wird. Beim Einpflanzen werden die Abzugslöcher des Topfes mit Tonscherben abgedeckt. Sie verhindern, dass Erde die Löcher zusetzt und gewähren einen dauerhaften Wasserabzug. Eine dünne Schicht Blähton schafft zusätzliche Drainage. Einige Palmfarne, dazu gehört auch der Japanische Sagopalmfarn, eignen sich zudem für die Hydrokultur.

Eine Notwendigkeit des Umtopfens ist dann gegeben, sobald die ersten Wurzeln aus den Abzugslöchern dringen. Die Umpflanzarbeiten werden alle 3 bis 5 Jahre im Frühjahr vorgenommen. Die Palmfarne werden vorsichtig aus dem Gefäß genommen und das Substrat abgeschüttelt. Abgestorbene Wurzeln werden mit einem scharfen Messer oder einer Schere abgeschnitten. Anschließend setzt man die Pflanze in den vorbereiteten Topf. Man füllt nur so viel auf, dass sie ihre ursprüngliche Pflanztiefe erhält. Jährlich kann der Oberboden durch frisches Substrat ersetzt werden.

 

Wie pflegt man Palmfarne richtig?

Im Zuge der Pflege berücksichtigt man die Lichtverhältnisse. Steht der Palmfarn zu sonnig, können Blattverbrennungen die Folge sein. Vergilbte Blätter und eingetrocknete Spitzen sind ein häufiges Indiz. Umräumen an einen hellen Standort abseits der vollen Sonne bekommt den Pflanzen im Normalfall besser. Erhalten die Pflanzen zu wenig Licht, beginnen sie schief zu wachsen. Deshalb dreht man die Pflanzen regelmäßig. Das Gießen richtet sich nach dem jeweiligen Bedarf. Der Sagopalmfarn möchte in der Wachstumszeit mäßig gegossen werden. Der Topfballen wird durchdringend gewässert und anschließend lässt man ihn abtrocknen. Für die Düngung empfiehlt sich ein schwacher Depotdünger, der seine Nährstoffe langsam freisetzt. Andernfalls kann monatlich ein schwach dosierter Grünpflanzendünger mit dem Gießwasser verabreicht werden. Schnittmaßnahmen an den langsam wachsenden Palmfarnen sind keinesfalls zu empfehlen. Entfernt werden nur die untersten und abgestorbene Blätter an der Basis.

Wie werden Palmfarne überwintert?

Obwohl der Sagopalmfarn kurzzeitig Temperaturen um den Gefrierpunkt überlebt, verbringt die immergrüne Pflanze den Winter an heller kühler Stelle. Kälter als 7° C sollte es auf Dauer nicht werden. Am besten eignen sich Wintergärten, helle Treppenhäuser oder kalte Loggias. In der lichtarmen Zeit wird das Gießen reduziert und das Düngen gänzlich eingestellt.

Die Aussaat von Palmfarnen ist eine Herausforderung, der sich nur Spezialisten und Profis stellen. Wenn sich jedoch Schößlinge neben der Hauptpflanze bilden, können diese im Zuge des Umpflanzens abgenommen und als Teilungspflanzen in neue Töpfe eingesetzt werden.

Blattläuse oder Spinnmilben gehören zu den wenigen Schädlingen, die bei ungünstigem Stand an Palmfarnen auftreten können. Mehr Schaden richten falsche Pflegehandlungen an, wie beispielsweise übermäßiges Wässern. Braune Blattspitzen deuten auf zu trockene Luft hin. Besprühen mit kalkfreiem Wasser schafft etwas mehr Luftfeuchtigkeit. Bei gelben Blättern können Wurzelübernässung, Überdüngung, Trockenheit oder Nährstoffmangel die Ursache sein. Ebenso kann dauerhaft kalkhaltiges Gießwasser zu einer Gelbfärbung der Blätter führen. In allen Fällen hat sich das Umpflanzen in frisches Substrat als Rettungsmaßnahme bewährt.

 

Welche Verwendung haben Palmfarne?

Palmfarne, allen voran der Japanische Sagopalmfarn, sind hierzulande beliebte Kübel- und Zimmerpflanzen. Man findet sie ausgepflanzt in größeren Wintergärten. Am häufigsten werden sie im Topf gehalten. Sie eignen sich für helle Büro- und Wohnräume mit ausreichend Platz. Während des Sommers kann man sie auf die helle oder halbschattige Terrasse holen, wo sie ein Urlaubsflair verbreiten.

 

Sind Palmfarne giftig?

Der Sagopalmfarn (Cycas revoluta) und alle weiteren Palmfarne der Gattung Cycas enthalten das Glykosid Cycasin. Es ist die Basis für eine chemische Zusammensetzung, die im menschlichen Körper leberschädigend und damit giftig ist. Vergiftungen sind auch bei Tieren dokumentiert. Bei Versuchen mit Nagetieren wurde eine krebserregende Wirkung nachgewiesen.

 

Weitere Informationen

Palmfarne wirken wie das Ergebnis einer Kreuzung aus Farnen und Palmen. Ihre Erscheinung ähnelt beiden Pflanzengruppen, jedoch sind Palmfarne weder mit Farnen noch mit Palmen verwandt. In Fachkreisen werden sie als Cycadeen bezeichnet. Sie verdanken ihren deutschen Namen ihrer palmenförmigen Wuchsform und den eingerollten Blättern bzw. Blattfiedern. Palmfarne werden des Weiteren als „Lebende Fossilien“ bezeichnet. Sie besiedelten die Erde im Perm (ca. vor 300 bis 250 Mio. Jahren), noch früher als die Dinosaurier. Damit gehören sie neben Farnen, Schachtelhalmen und Bärlappgewächsen zu den ältesten Pflanzen. Palmfarne sind ursprüngliche Samenpflanzen und bilden mit Koniferen bzw. Gingko-Gewächsen eine eigene Klasse namens Nacktsamer (Samenanlagen nicht von Fruchtblättern eingeschlossen). Über 300 verschiedene Arten gibt es weltweit, fast ausschließlich in subtropischen und tropischen Gegenden. Die unterschiedlichen Lebensräume, vom Äquator rund 30° gen Norden und Süden, können sehr feucht, aber auch trocken und gebirgig sein. Einige wenige Ausnahmen ertragen sogar Kälte und Frost.

Die meisten Palmfarne haben kurze, vereinzelt verzweigte oder knollige Stämme, die teilweise oder komplett unterirdisch wachsen. Zur besseren Vorstellung könnte man sie optisch als „stammbildende Farne“ umschreiben. Palmfarne mit oberirdischen Stammteil bilden einen Schopf mit schraubig angeordneten Blättern. Arten mit unterirdischen Sprossachsen sehen Farnen sehr ähnlich. Die immergrünen steifen Blätter sind 1- bis 2-gefiedert, kräftig und ledig von ihrer Struktur. Die einzelnen Fiedern laufen spitz zu. Am Rand oder der Spitze können sie bestachelt sein.

In der gärtnerischen Kultur genießt der Japanische Sagopalmfarn (Cycas revoluta) die größte Wertschätzung. Der aus Japan stammende Palmfarn bildet einen kräftigen Spross mit gebogenen Fiederblättern. Sie können bis 1,5 Meter lang werden und setzen sich aus mehr als 100 glänzend dunkelgrünen Blättchen zusammen. Im ausgepflanzten Zustand (z.B. in größeren Wintergärten oder botanischen Gärten) bilden sich eiförmige goldbraune Blütenstände. Männliche Blüten werden fast einen halben Meter groß und duften nach Ananas. Weibliche Blüten werden nur halb so groß. In der Topfkultur sind Blüten eher die Seltenheit.

Palmfarne werden bei uns zum großen Teil als Kübel- oder Zimmerpflanzen gehalten. Mit ihrer prähistorischen Erscheinung verzieren sie Büro- und Wohnräume, bereichern größere Wintergärten und Terrassen. 

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