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Japanischen Ahorn richtig schneiden, pflegen und vermehren

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird der Japanische Ahorn richtig gepflanzt?

Japanische Ahorne lieben die Sonne. An diesen Plätzen färbt sich das Laub intensiv und die Kronen bilden sich formschön aus. Der Sonnenwunsch steht jedoch in Abhängigkeit zur Bodenfeuchtigkeit. Sonnige Lagen sind nur dann empfehlenswert, wenn der Boden ausreichend feucht ist. Für trockene Böden sollte eher ein absonniger oder halbschattiger Platz gesucht werden. Japanische Ahorne neigen zu Sonnenbrand, insbesondere dann, wenn sie noch jung sind oder zu trocken stehen. Wie angesprochen, sollte der Boden frisch bis feucht sein. Ein humoser sandiger oder sandig-lehmiger Boden ohne jeglichen Kalk und Staunässe eignen sich für die Laubgehölze. Damit kommt jeder gewöhnliche Gartenboden in Frage. Bodenverbesserungen sind bei trockenen Sandböden und nassen Tonböden ratsam. Einem Sandboden wird Kompost und falls vorhanden, lehmhaltige Muttererde oder Bentonit (mineralischer Bodenverbesserer) eingearbeitet. Schwerer Tonboden wird tiefgründig aufgelockert und mit kiesigem Sand und Laubkompost angereichert. 

Doppelt so groß wie der Wurzelballen, wird das Pflanzloch ausgehoben und am Grund gelockert. Es darf später zu keiner Staunässe kommen, denn sie würde zur Fäulnis an den Wurzeln führen. Trockene Topfballen werden im Wasserbad getränkt und das Pflanzloch mit einer Kanne Wasser eingeschlämmt. Das Pflanzloch wird aufgefüllt und der Wurzelballen schließt ebenerdig mit der Bodenoberfläche ab. Durch ein Auftragen von Mulch wird die Feuchtigkeit länger im Boden gehalten und die Wurzeln des Flachwurzlers gleichzeitig geschützt.

Bevorzugt man die Kübelkultur, wählt man ein großes Gefäß mit ausreichend Abzugslöchern. Als Substrat wird Pflanzerde verwendet, deren Durchlässigkeit entweder mit Sand oder Tongranulat erhöht wird. Es empfiehlt sich, jährlich die obere Bodenschicht durch frisches Substrat zu ersetzen. Alle fünf, spätestens sieben Jahre wird der Ahorn im Kübel umgetopft.

Wie wird der Japanische Ahorn gepflegt?

Das Wässern darf in den Sommermonaten nicht vernachlässigt werden. Wassermangel führt zu Verbrennungen des Laubes. Steht der Japanische Ahorn sehr sonnig und ist extreme Hitze absehbar, kann für dunkellaubige Sorten eine Schattierung empfehlenswert sein. Temporär eignet sich Schattiergewebe, notfalls kann ein helles Laken über den Strauch geworfen werden. Schutz ist für jüngere Pflanzen auch im Winter ratsam. Kahl- und Spätfröste führen zu Erfrierungen am jungen Holz, das früh austreibt. Umwickeln mit hellem Frostschutzvlies oder Rohrmatten verhindert Erfrierungsschäden. Nährstoffe erhalten Japanische Ahorne durch 2 bis 3 Liter Kompost pro Quadratmeter im Frühjahr oder alternativ Hornspäne.

 

Wie schneidet man den Japanischen Ahorn?

Schnittmaßnahmen sind an Japanischen Ahornen kaum notwendig. Die Krone wächst gleichmäßig und es entwickeln sich selten störende Zweige. Wenn ein Rückschnitt unvermeidbar ist, sollte er nicht bis ins alte Holz hineinreichen und im Spätsommer durchgeführt werden. Erfrorene Triebspitzen oder Zweige werden im Frühjahr zum Austrieb weggeschnitten. Ähnlich verfahren wird bei kranken Trieben durch Spitzendürre, einer Pilzkrankheit namens Monilia. Hierbei gibt es keine konkreten Schnittzeiten. Befallenes Pflanzenmaterial wird bei Erkennen unverzüglich entfernt und im Biomüll entsorgt. Wuchskorrekturen oder Auslichtungsmaßnahmen werden hingegen im Spätsommer bzw. Frühherbst zwischen August und September vorgenommen. Formschnitte sind nur bei jüngeren Pflanzen empfehlenswert. Mehr zum Thema Japanischer Ahorn schneiden.

 

Wie wird der Japanische Ahorn vermehrt?

Wie unsere heimischen Ahorne bilden auch die asiatischen Ahornarten Samen aus. Sie einzusammeln und zu vermehren ist ein Kinderspiel. Im Spätsommer werden die Samen an trockenen Tagen eingesammelt. Man entfernt die Flügel und legt das Saatgut flach in Vermehrungskisten mit nährstoffarmer sandiger Anzuchtserde aus. Die Aussaat wird an einem schattigen Platz aufgestellt und feucht gehalten. Ein Vogelschutznetz bietet der Aussaat Schutz vor hungrigen Vögeln. Im späten Winter kommt das Gefäß ins unbeheizte Gewächshaus oder Frühbeet. Die Keimung setzt bald darauf ein und sobald die Sämlinge einigermaßen groß sind, werden sie in Töpfe umgepflanzt und ein Jahr weiterkultiviert. Danach werden sie im Garten ausgepflanzt. Bei der Samenvermehrung muss jedoch berücksichtigt werden, dass fast alle Japanischen Ahorne Kultivare sind und damit eine sortenechte Vermehrung ausgeschlossen ist. Man muss mit einer botanischen Wundertüte rechnen und sich überraschen lassen, wie die Jungpflanzen ausfallen. Die sortenechte Vermehrung gelingt nur erfahrenen Gärtnern durch Pfropfen im Winter.

Auslöser für Krankheiten und Schädlinge sind für gewöhnlich ungünstige Standortverhältnisse, die zur Schwächung der Pflanze führen. Gefährlich ist die Verticillium-Welke. Es handelt sich dabei um eine Pilzinfektion, die vielfach durch starke Nässe ausgelöst wird und die wasserführenden Kapillargefäße in der Pflanze verstopft. Entdeckt man ein Triebsterben, werden diese Zweige an der Basis weggeschnitten. Um weitere Übertragungen von Pilzsporen zu vermeiden, wird die Schere nach dem Schnitt penibel desinfiziert. Witterungswechsel können im Sommer zu Mehltaubefall führen.

 

Welche Verwendung hat der Japanische Ahorn?

Japanische Ahorne sind für ihren einzigartigen Wuchs, das phänomenale Laub und das Farbspektakel zur Herbstfärbung bekannt. Ideal stehen Japanische Ahorne einzeln, denn so entwickeln sie sich besonders gleichmäßig. Sie ergänzen Gehölzgruppen wertvoll und nehmen in Staudenbeeten eine Leitstellung ein. Als Kübelpflanze schmücken sie Terrassen oder Hauseingänge. Im Japanischen Garten kommt man ohne die Ziergehölze nicht aus.

 

Welche Sorten des Japanischen Ahorn gibt es?

Als Japanische Ahorne werden zwei Arten aus Ostasien bezeichnet. Einerseits die Art Acer japonicum und andererseits Acer palmatum. Die reinen Wildarten sind kaum in der Gartenkultur zu finden, vielmehr handelt es sich größtenteils um Hybriden und Kultivare.

  • Acer japonicum 'Aconitifolium' – Eisenhutblättriger Japan-Ahorn mit tief gelappten blättern und einer Wuchshöhe bis 6 Meter
  • Acer japonicum 'Vitifolium' – Sorte mit großen, schwach gelappten Blättern und dunkelroter Herbstfärbung
  • Acer palmatum 'Bloodgood' – Fächer-Ahorn mit tief eingeschnittenen Blättern und einer dunkel-purpurroten Laubfärbung
  • Acer palmatum var. dissectum – Unterart mit rötlich-grünen, tief eingeschlitzten Laub
  • Acer palmatum var. dissectum 'Atropurpureum' – Fächer-Ahorn mit tief eingeschlitztem Laub und dunkel-purpurroter Blattfarbe
  • Acer palmatum 'Garnet' – Sorte mit ebenfalls tief-eingeschlitztem purpurrotem Laub, das sich im Herbst kaum verfärbt

 

Weitere Informationen

Die Herkunft des Japanischen Ahorns (Acer japonicum) lässt sich schwerlich verbergen. Die Bergwälder Japans mit ihrem kühlen und luftfeuchten Klima nennt das wundervolle Ziergehölz seine Heimat. Die reine botanische Art trifft man fast ausschließlich in botanischen Gärten an. Verbreitet sind besondere Zierformen und Hybriden in der Gartenkultur. Ahorn steht im Allgemeinen für aufregende Laubfärbungen, insbesondere im Herbst. Jeder hat wahrscheinlich schon mal vom „Indian Summer“ in den kanadischen Ahornwäldern gehört. Ähnlich wirkungsvoll präsentieren sich die Japanischen Ahorne, zu denen sowohl Acer japonicum als auch Acer palmatum gehören. Beide werden auch als Fächerahorn bezeichnet, denn ihre Blätter sind oftmals auffällig geschlitzt.

Japanische Ahorne verdanken ihr Ansehen einer malerischen Krone, die mit zunehmendem Alter immer ausladender wird. Acer japonicum wächst zu einem großen ausladenden Strauch oder Baum von bis zu 10 Metern heran. Markant sind seine 7- bis 11-lappigen Blätter, umsäumt von einem gezähnten Blattrand. Während des Jahres ist das Laub mittelgrün und hüllt sich im Herbst leuchtend rot ein. Im Frühling erscheinen kurz nach dem Laubaustrieb rötlich-purpurne Blüten mit ausgeprägten gelben Staubgefäßen. Von dieser Art ist die kompakt wachsende Sorte 'Aconitifolium' am stärksten verbreitet. Bekannt ist diese Ahornsorte als Eisenhutblättriger Japan-Ahorn. Die Bezeichnung kommt nicht von ungefähr, denn die Blätter sind ähnlich tief gelappt wie bei Eisenhüten.

Ebenfalls als Japanischer Ahorn oder Japanischer Fächerahorn wird Acer palmatum bezeichnet. Diese Art besitzt die stärkste Popularität und ist am häufigsten in Gärten anzutreffen. Als ausgewachsener und rundkroniger Strauch werden Wuchshöhen von mehr als 5 Metern erreicht. Auffällig sind die flach bis tief 5-fach gelappten Blätter. Einige Kulturformen zeigen sehr fein und tief geschlitztes Laub. Die Sorten bleiben im Vergleich niedriger und wachsen buschiger als die ursprüngliche Art. Rötliche Blüten folgen dem Blattaustrieb und entwickeln sich im Spätsommer zu roten Flügelfrüchten. Eine effektvolle Laubfärbung im Herbst haben alle Sorten gemein. Je nach Kultivar färben sich die Sträucher gelb, orange oder rot. Mit diesen Farben werden die Sträucher zur späten Jahreszeit zum Blickfang im Garten.

Japanische Ahorne sind fantastische Sträucher oder Kleinbäume für Gärten. Sie ergänzen durch ihren Blattschmuck wirkungsvoll Gehölzrabatten. In größeren Gärten kann man sie einzeln als Solitärpflanzen. Einzeln haben sie die Möglichkeit, eine gleichmäßige Rundkrone zu entwickeln. Sorten mit kompaktem Wuchs finden in Kübeln, dem Steingarten oder sogar als Bonsai Verwendung. Zwingend gehören Japanische Ahorne als Ziergehölze in asiatische Gärten.

                              

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