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Flamingoblume richtig pflegen, umtopfen und vermehren

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird die Flamingoblume richtig gepflanzt?

Als tropischer Regenwaldbewohner mag es die Flamingoblume hell, jedoch nicht sonnig. Ein halbschattiger Standort bei normaler Zimmertemperatur ist zugunsten der großen Blätter zu wählen. Auf kalte Zugluft vom Fenster reagiert die Anthurie äußerst empfindlich. Gleichsam setzt ihr trockene Heizungsluft bzw. geringe Luftfeuchte zu. Obwohl Flamingoblumen durch Züchtungseinwirkung im Vergleich zu vor Jahrzehnten deutlich robuster sind, ist eine hohe Luftfeuchtigkeit nach wie vor ratsam. Ein Standort in der Vitrine gilt für Anthurien-Liebhaber als beste Lösung. Während des Winters können Anthurien geringfügig kühler stehen, dürfen aber nicht längere Zeit unter 18°C verbringen. Der kühlere Stand ist insbesondere für die Kleine Flamingoblume ratsam, denn der Kältereiz fördert die Blütenbildung im nächsten Frühling. In der Ruhephase benötigen die Tropenpflanzen volles Licht. Vergleichen lässt sich die Kultur von Anthurien mit Orchideen. Wer ein grünes Händchen bei Orchideen bewiesen hat, wird bei Flamingoblumen selten scheitern.

Als Substrat eignet sich hochwertige Grün- und Zimmerpflanzenerde. Sie sollte humos und durchlässig, keinesfalls kalkhaltig sein. Ein saurer PH-Wert ist ideal. Notfalls wird der Erde Torf oder Moorbeeterde zugemischt. Wer seine Erde selbst anfertigen möchte, verwendet verrotteten Laubkompost, Torf und Sand in gleichen Teilen. Die für Innenräume beliebte Hydrokultur kann versucht werden, jedoch gelingt sie nicht immer. Stehende Nässe verursacht bei Anthurien Wurzelfäulnis.

 

Wie topft man die Flamingoblume richtig um?

Humose Substrate müssen von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden, denn sie verändern sich durch stetige Zersetzung. Jüngere Pflanzen werden jährlich, ältere nur alle drei bis vier Jahre umgetopft. Das geschieht im Frühjahr nach der Ruhephase zum Wachstumsbeginn. Die Topfgröße wird nach dem Durchwurzlungsgrad des Topfballens gewählt. Ist der Wurzelballen stark durchwurzelt, wird ein Topf mit etwas größerem Umfang verwendet. Am Boden müssen große Abzugslöcher vorhanden sein. Sie verhindern Staunässe im Substrat. Die Löcher am Gefäßboden werden mit Scherben zerbrochener Tontöpfe überdeckt. Sie halten die Abzugslöcher frei und garantieren den Wasserabzug. Beim Einpflanzen werden faulige Wurzeln abgeschnitten und die Pflanzen nur so tief eingesetzt, wie sie zuvor im Topf standen. Liebhaber decken die Bodenoberfläche zusätzlich mit Moos ab, um Trockenschäden an den oberen Wurzeln zu vermeiden. Wenn auf das Umtopfen verzichtet wird, sollte wenigstens jährlich der Oberboden ausgetauscht werden.

Wie wird die Flamingoblume gepflegt?

Tropische Regenwaldpflanzen haben vieles gemeinsam: Sie lieben Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit. An der Temperatur in Innenräumen scheitert es selten, jedoch an der geringen Luftfeuchte. Trockener Heizungsluft beugt man durch regelmäßiges, mehrfach tägliches Besprühen mit kalkfreiem zimmerwarmen Wasser entgegen. Anthurien gelten als kalkfeindlich. Daher wird in Regionen mit hartem Leitungswasser das Gießwasser abgekocht oder stilles Mineralwasser zum Wässern verwendet. Das Substrat sollte stets eine gleichmäßige Feuchtigkeit aufweisen. Schwankungen zwischen Trockenheit und starker Nässe werden von der Flamingoblume nicht vertragen. Zur Ruhezeit im Winter werden die Wassergaben deutlich reduziert.

Nährstoffe erhalten die Zimmerpflanzen während der Wachstumsphase alle zwei bis drei Wochen mit dem Gießwasser. Es wird ein salzarmer Flüssig- oder Volldünger verwendet, beispielsweise ein Spezialdünger für Grün- und Zimmerpflanzen.

In Räumen kann sich auf den großen Blättern eine Staubschicht ablagern. Der Blattglanz geht verloren und die Pflanze wird in ihrer Aktivität eingeschränkt. Gelegentliches Abstauben oder Abduschen reinigt das Laub.

 

Wie vermehrt man die Flamingoblume richtig?

Die Vermehrung ist nicht ganz unkompliziert, aber am einfachsten durch Teilung durchzuführen. Im späten Winter werden die Wurzelstöcke geteilt, am besten im Zuge des Umtopfens. Jedes Teilungsstück muss mindestens über ein Blatt und ausreichend Wurzeln verfügen. Alternativ kann bei Anthurium andreanum die Bodenoberfläche mit Sphagnum-Moos bedeckt und die Luftwurzeln im feuchten Moos befestigt werden. Durch das Abmoosen entstehen neue kleine Jungpflanzen, die später von der Mutterpflanze getrennt werden. Die Jungpflanzen der vermehrten Flamingoblumen sind anfangs sehr empfindlich. Sie gedeihen am besten in einem geschützten Raum oder Vitrine, der gleichmäßige Wärme, Luftfeuchte und Licht verspricht.

Wenn Anthurien leiden, sind meist Pflegefehler die Ursache. Zu kühler Stand, wenig Luftfeuchte oder falsches Wässern setzt ihnen in der Regel zu. Einmal geschwächt, können Wurzelpilze und Schildläuse Folgeschäden verursachen.

 

Welche Verwendung hat die Flamingoblume?

Flamingoblumen sind wundervolle, jedoch etwas anspruchsvollere Zimmerpflanzen. Sie begeistern mit dekorativen Blättern und einem Blütenstand mit einem farbkräftigen Hochblatt. Bei Floristen sind die Blütenschäfte von Anthurium andreanum als haltbare Schnittblume sehr beliebt.

 

Ist die Flamingoblume giftig?

Flamingoblumen zählen zu den Aronstabgewächsen. Wie fast alle Vertreter dieser Familie rufen sie bei Verzehr leichte Vergiftungen hervor. Äußerlich wirkt der Pflanzensaft hautreizend.

 

Weitere Informationen

Für Zimmergärtner sind Flamingoblumen, die eingedeutscht Anthurien genannt werden, ein wahrer Blickfang. Sowohl das glänzende Laub als auch die einzigartigen Blüten des Aronstabgewächses (Araceae) machen die Anthurien zu einem exotischen Schmuckstück in den eigenen vier Wänden. Die große Gattung der Anthurien (Anthurium) umfasst sage und schreibe mehr als 1.000 verschiedene Arten, ohne Hybriden eingerechnet. Ihr botanischer Name setzt sich übertragen aus „Blüte“ und „Schweif“ zusammen. Treffender lässt sich der Blütenstand mit dem herausragenden Kolben nicht umschreiben.

Die Heimat der Flamingoblumen sind feuchtwarme Tropenwälder Mittel- und Südamerikas. Sie wachsen als immergrüne Stauden, teils epiphytisch (aufsitzend), unter Bäumen. Je nach Art können sie bis zu einem Meter groß werden und bilden stattliche Horste. Von Zierwert sind die großen, oftmals glänzenden Blätter. Dieser Blattschmuck wird von manch einem Pflanzenfreund mehr geschätzt als die sogenannten Blüten. Der Flor ist wie bei allen Aronstabgewächsen durch einen zylindrischen Kolben (Spadix), umgeben von einem farblich abgesetzten Hoch- bzw. Hüllblatt (Spatha) gekennzeichnet. Vielfach wird es als Blüte bezeichnet, doch aus botanischer Sicht handelt es sich um ein Blatt. Diese unübersehbare Blütenfahne kann je nach Sorte rot, rosa oder weiß gefärbt, oval, rundlich oder länglich geformt sein. Die eigentliche Blüte ist der herausragende Kolben, der gerade, gebogen oder gedreht in unterschiedlichen Farben erscheint.

Die gärtnerischen Ursprünge lassen sich ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Bis heute hat der Reiz dieser Tropengewächse nicht im Geringsten verloren. Im Handel und vielen Wohnräumen sind die Hybriden zweier Anthurium-Arten verbreitet. Die Große Flamingoblume (Anthurium andreanum) entwickelt große herzförmige Blätter von dunkelgrüner Farbe und einem ausgezeichneten Blattglanz. Je nach Haltung erscheinen rund ums Jahr Blüten. Bei der zweiten Art handelt es sich um die Kleine Flamingoblume (Anthurium scherzeranum). Ihre Hybriden sind kleiner, die Blätter meist matt und länglich, sowie die Blütenfahne breit-elliptisch nach hinten gebogen. Die Blütezeit konzentriert sich auf das späte Frühjahr.

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