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Einblatt richtig pflegen, pflanzen und vermehren

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird das Einblatt richtig gepflanzt?

Einblätter eignen sich für die Ganzjahreskultur in Räumen mit einer Temperatur zwischen 18 und 25°C. Selbst im Winter sollte die Temperatur nicht unter 18°C fallen, denn ihr Wärmeanspruch ist für eine dauerhaft erfolgreiche Kultur vergleichsweise hoch.

Helle Standorte abseits direkter Sonneneinstrahlung gelten als ideal. Fenster zur Nord- oder Ostseite bieten sich als Standort an. Für eine Zeitlang werden schattige Lagen akzeptiert. Verweilen sie zu lange in der Dunkelheit zeigen sie Müdigkeit in der Blütenbildung. Während der floralen Phase sind sie recht sonnenempfindlich und besser an einen dunkleren Platz aufgehoben. Ihre Herkunft aus den tropischen Regenwäldern lässt vermuten, dass hohe Luftfeuchte pflanzendienlich ist. Ein Grund, warum Einblätter vielerorts in Baderäumen bzw. an Badfenstern anzutreffen sind.

An die Erde stellen Einblätter kaum Ansprüche. Ein humoses Substrat, wie die meisten hochwertigen Blumenerden bieten, sorgt für ein optimales Pflanzenwachstum. Etwas eingemischtes Tongranulat kann für eine bessere Drainage und Durchlüftung des Wurzelbereiches sorgen.

 

Wie topft man das Einblatt um?

Durch Zersetzungsprozesse verlieren Pflanzerden mit der Zeit ihre ursprünglichen Eigenschaften. Ein Umtopfen der Einblätter empfiehlt sich alle ein bis zwei Jahre. Die Pflanzen signalisieren eine Notwendigkeit, indem ihr dunkelgrünes Laub verblasst oder die Blattspitzen verbraunen. Generell kann ganzjährig umgetopft werden, jedoch ist das Frühjahr am besten geeignet. In der Hauptwachstumszeit regenerieren sich die Wurzeln schneller und die Pflanze wächst besser an. Stark verfilzte Wurzelballen werden vorsichtig aufgedröselt und den Einblättern ein größerer Topf angeboten. Nach dem Umpflanzen wird die zunächst mit kleineren Wassergaben schrittweise und behutsam gewässert.

 

Wie pflegt man das Einblatt ?

Tropische Regenwaldpflanzen mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit und gleichmäßige Bodenfeuchte. Trockenheit oder trockene Heizungsluft können die Pflanzenentwicklung deutlich beeinträchtigen. Das Substrat darf nicht austrocken, sollte stets feucht, aber niemals nass sein. Trotz des höheren Feuchtigkeitsbedarfes führt Staunässe zur Wurzelfäulnis. Auf einen ungehinderten Wasserabzug muss daher immer geachtet werden. Trockene Zimmerluft kann zum Eintrocknen der Blattspitzen und -ränder führen. Regelmäßiges Besprühen mit kalkfreiem Wasser erhöht die Luftfeuchte und das Mikroklima am Blatt. Ab dem Herbst und während des Winters werden die Wassergaben eingeschränkt. Vor dem Gießen wird mit dem Finger überprüft, inwieweit Feuchtigkeit fehlt. Es ist sinnvoller, nicht die Gießzyklen bei gleichbleibender Wassermenge zu verlängern, sondern die Wassermenge bei jedem Gießen zu reduzieren.

Gedüngt werden Einblätter in der Wachstumszeit bis zum Herbst aller zwei Wochen, ansonsten monatlich mit einem Grün- oder Zimmerpflanzendünger. Während der Blüte wird dem Gießwasser wöchentlich eine schwach dosierte Flüssigdüngung hinzugefügt.

Braune oder vertrocknete Blätter und Blütenstände werden regelmäßig entfernt. Eingetrocknete Blattspitzen müssen nicht zwangsläufig auf ein verbrauchtes Substrat oder Trockenheit hindeuten. Sie sind ebenso ein Symptom für Überdüngungen. Salze lagern sich in den Blattspitzen ab und bilden Nekrosen (braunes abgestorbenes Blattgewebe). Wirkt die Pflanze trotz feuchten Bodens schlaff und zeigt welke Blätter, kann eine Übernässung des Wurzelbereiches die Ursache sein. Zur Rettung werden die Pflanzen schnellstmöglich umgetopft und faulige Wurzeln entfernt.

Einblätter sind robuste und überaus widerstandsfähige Zimmerpflanzen. Nur in feuchtwarmem Raumklima können unter Umständen Blatt- und Wollläuse auftreten. Sie werden am besten mit einem biologischen Pflanzenschutzmittel für Zimmerpflanzen bekämpft.

Ältere oder topffüllende Einblätter fühlen sich in zu kleinen Gefäßen eingeschränkt. Dann ist die Zeit soweit, dass sie geteilt und verjüngt werden. Die Maßnahme geschieht späten Winter, nach der Blüte oder im Frühling im Zuge des Umtopfens. Die Wurzelballen werden mit einem scharfen Messer geteilt. An jedem Teilungsstück verbleiben genügend Wurzeln und Sprosse. Nach dem Einsetzten bilden die geteilten Einblätter binnen weniger Wochen bei Raumtemperaturen um die 20°C neue Wurzeln.

Welche Verwendung hat das Einblatt?

Einblätter bzw. Blattfahnen werden als anspruchslose und pflegeleichte Zimmerpflanzen verwendet. Sie sind in der professionellen Innenraumbegrünung populär und werden vielseitig eingesetzt, zumal sie sowohl in Erdsubstraten als auch in der Hydrokultur gedeihen. In Räumen absorbieren die Blätter chemische Verbindungen, wodurch dem Einblatt eine luftreinigende Wirkung nachgesagt wird.

Es gibt verschiedene Formen, die sich in ihrer Wuchshöhe unterscheiden. Die Auswahl reicht von kleinen Sorten von nur 30 cm bis hin zu üppigen Pflanzen mit 70 cm Höhe. Ihr elegantes Antlitz mit dem dunkelgrünen Laub bereichert moderne und stylische Wohnräume mit weißen Wänden wirkungsvoll.

 

Ist das Einblatt giftig?

Wie die meisten Aronstabgewächse führt der Verzehr von Pflanzenteilen zu Übelkeit und leichten Vergiftungen. Für Tiere, sowohl Hunde, Katzen als auch Nager sind alle Pflanzteile giftig und schädigen die Schleimhäute. Der Kontakt mit Pflanzensaft führt zu Hautreizungen, insbesondere bei empfindlichen Menschen.

 

Weitere Informationen

Mit ihren einzigartigen Blüten sind Einblätter (Spathiphyllum) wundervolle Zimmerpflanzen. Manch einer kennt sie unter den Namen Blattfahne, Friedenslilie oder Scheidenblatt. Die ca. 50 Arten der Einblätter stammen aus den tropischen Regionen Indonesiens und den Philippinen, sowie den feuchten Tropenwäldern Mittel- und Südamerikas.

Einblätter sind typische Aronstabgewächse (Araceae). Sie bilden kolbenartige Blütenstände (Spadix), umgeben von einem farblich auffallenden Hüllblatt (Spatha). Am häufigsten werden die Arten Spathipyhllum floribundum (Große Blattfahne) und Spathiphyllum wallisii (Kleine Blattfahne) mit ihren Hybriden kultiviert. Die immergrünen Einblätter bilden mit Rhizomen unter der Erde Gruppen, aus denen langgestielte lanzettliche bis länglich-eiförmige Blätter treiben. Den Blättern verdanken Einblätter einen zusätzlichen Zierwert, denn sie glänzen leuchtend dunkelgrün. Markant für das Einblatt ist die dreieckige Mittelrippe.

Mit Eleganz bestechen vor allem die langen Hüllblätter, die entweder in reinem Weiß oder Cremeweiß erscheinen. Von ihrer Erscheinung sind sie den Zimmerkallas bzw. Zantedeschien (Zantedeschia) sehr ähnlich. Abhängig von ihrem Standort halten die edlen Blüten über Wochen.

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